Postulat: Neubau Schulhaus Beunden Ost - Anregungen für die Planung
Vorstossart: | Postulat |
Vorstoss-Nr.: | P 212 |
Richtlinienmotion: | --- |
Behandlung im Stadtrat: | 21.11.2019 |
Eingereicht am: | 20.06.2019 |
Eingereicht von: | Wingeyer Ursula (SVP) |
Mitunterzeichnende: |
Baumann Markus, Blösch Paul, Döhrbeck Michael, Evard Amélie, Gabathuler Leander, Grob Oliver, Hauser Joel, Kallen Nils, Kallen Noemi, Kast Esther, Kessi Damian, Kessi Valérie, Lehmann Ralph, Leiser Matthias, Lucchini-Gutiérrez Olea Maria del Carmen, Marolf Thomas, Pauli Pauline, Romdhani Soumaya, Sauter Viktor, Schneiter Marti Susanne, Spycher Thomas |
Beschluss Gemeinderat: | 22.10.2019 |
Aktenzeichen: | nid 0.1.6.2 / 1.10 |
Ressort: | Hochbau |
Antrag Gemeinderat: | Annahme als Postulat |
Antrag
Die Projektverantwortlichen für den Neubau Schulhaus Beunden Ost werden gebeten, die nachfolgenden zwei Punkte bei der weiteren Planung zu prüfen:
- Es soll geprüft werden, ob der Neubau so konzipiert werden kann, dass zu einem späteren Zeitpunkt ein weiteres Stockwerk auf den Neubau aufgebaut werden kann, sofern ein Bedarf dafür besteht.
- Es soll geprüft werden, ob der Neubau Schulhaus Beunden Ost so konzipiert werden kann, dass die Fenster geöffnet werden können. Zudem soll geprüft werden, ob der Einbau einer leistungsstarken und effizienten Klimaanlage eine Alternative wäre.
Begründung
Das Bauland in Nidau ist bekanntlich knapp und diverse Faktoren und Projekte in der Region könnten dazu führen, dass die Nachfrage nach mehr Schulraum in ein paar Jahren höher sein könnte, als aktuell vermutet. Womöglich ist dann der Aufbau eines weiteren Stockwerks auf den „nur" zweistöckigen Neubau Schulhaus Beunden Ost günstiger und sinnvoller, als ein weiterer Neubau oder Anbau an ein bestehendes Gebäude.
Wir sind zudem der Ansicht, dass die geplante Belüftung (insbesondere die fehlende Klimaanlage) vor allem im Sommer zu grossen Problemen führen könnte, vergl. mit der Situation am Seeland-Gymnasium Biel. Dort überhitzen die Klassenzimmer im Sommer praktisch an jedem Tag, die Fenster können bekanntlich nicht geöffnet werden und die Belüftung ist zu schwach, um die Räume auf ein erträgliches Mass herunter zu kühlen. Auch beim Neubau Schulhaus Beunden Ost sind grosse Fenster-Fronten geplant, die nicht geöffnet werden können, gleichzeitig ist keine Klimaanlage vorgesehen. Wir bitten die Verantwortlichen diesen Aspekt des Projektes nochmals zu überdenken und detailliert abzuklären, wie das Gebäude belüftet und gekühlt werden kann.
Antwort des Gemeinderates
Nach Abschluss des Vorprojektes ist zurzeit die Planung des Bauprojektes für den Neubau Beunden Ost in Bearbeitung. Hier wird das Projekt in seinem Detaillierungsgrad verfeinert. Das Raum- und Haustechnikkonzept ist in Planung. Die Kostenberechnungen in Form eines Kostenvoranschlages werden erarbeitet.
Der Gemeinderat nimmt zu den Punkten 1 und 2 wie folgt Stellung:
- Es wurde geprüft, ob der Neubau zu einem späteren Zeitpunkt aufgestockt werden kann. Dazu müssen die Fundamente und Statik inklusive dem Dach entsprechend vorbereitet und dimensioniert werden. Der Bauausschuss wird eine Kosten-Nutzen Abwägung vornehmen und dem Gemeinderat aufzeigen, ob die Vorinvestitionen für eine mögliche Aufstockung sinnvoll sind. Der Gemeinderat wir auf Grund dieser Abwägungen entscheiden ob die Vorinvestition getätigt werden soll.
- Das Haus wird im Minergie P Standard erstellt. Gemäss Projektvorgaben soll das Gebäude ohne aktive Kühlung ausgerüstet werden. Minergie P bezeichnet Niedrigstenergie-Bauten und genügt maximalen Ansprüchen an Qualität, Komfort und Energie. Insbesondere wegen einer qualitativ hervorragender Gebäudehülle. Werden die Minergie P Anforderungen entsprechend umgesetzt, erhält das Gebäude eine Zertifizierung der Minergie-Fachstelle.
Eine dieser Anforderungen ist der Einbau einer kontrollierten Lüftung. Diese Lüftung stellt sicher, dass das Gebäude nicht mittels Fensteröffnen gelüftet werden muss. So kann Energie gespart werden, da der Energieverlust beim Lüften über die Fenster sehr gross ist. Die eingebaute Lüftung arbeitet mit einer Wärmerückgewinnung und ist dementsprechend energieeffizient. Über diese Lüftung kann in den Sommermonaten eine sogenannte Nachtauskühlung erfolgen. Hier werden die Räume, in der Nacht, mit kühler Aussenluft gespült. Dieser Vorgang ist ohne aktive Kühlung durch ein Kühlaggregat möglich. Der Neubau wird zusätzlich zu der Lüftung mit Lüftungsflügeln ausgerüstet. So können trotz kontrolliertem Luftwechsel jederzeit die Fenster geöffnet werden.
Auf Grund der guten Dämmung der Fassade und dem sommerlichen Wärmeschutz (aussenliegendem Sonnenschutz) ist eine aktive Kühlung des Gebäudes nicht nötig. Die bautechnische Ausführung des Neubaus und somit die Dämmwerte sind wesentlich besser als jene des in den Jahren 1975-1982 gebauten und im Vorstoss erwähnten Gymnasium Biel. Die beiden Gebäude können in Bezug auf die Überhitzungsproblematik nicht verglichen werden.
Der Bauausschuss hat das Planungsteam beauftragt, die Notwendigkeit einer aktiven Kühlung zu prüfen. Die Haustechnik soll so ausgelegt werden, dass eine aktive Kühlung nachgerüstet werden kann. Der Bauausschuss wird auch hier eine Kosten-Nutzen Abwägung vornehmen und dem Gemeinderat aufzeigen, ob die Installation einer aktiven Kühlung nötig und sinnvoll ist. Der Gemeinderat wird auf Grund dieser Abwägungen entscheiden ob eine aktive Kühlung installiert werden soll.
Vorstoss im Original
Typ | Titel | Bearbeitet |
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P 212 Neubau Schulhaus Beunden Ost Anregungen für die Planung | 24.06.2019 |