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Update: Kritischer Pegelstand des Bielersees

19.07.2021

Wasserabpumpen wegen des hohen Grundwasserpegels noch verfrüht - Schifffahrt auf Bielersee und Aare weiterhin verboten, ebenso das Baden in der Aare - Vom Baden im Bielersee wird abgeraten - Strandbäder von Biel, Nidau und Twann weiterhin geschlossen - Taubenlochschlucht ab 20.7.2021, 08.00 Uhr wieder geöffnet - Twannbachschlucht ebenfalls wieder offen

Der Pegel des Bielersees ist auf dem hohen Stand von 430.68 m ü. M. (Stand 14.00 Uhr) stagniert. Daher gilt weiterhin die höchste Hochwassergefahrenstufe. Wegen des hohen Grundwasserpegels muss mit dem Leerpumpen von Kellern zugewartet werden. Die Schifffahrt auf Bielersee und Aare ist weiterhin verboten. In der Aare ist auch das Baden verboten und lebensgefährlich. Die Strandbäder Biel, Nidau und Twann bleiben bis auf Weiteres geschlossen. Vom Baden im Bielersee wird abgeraten.

Jetzt braucht es Geduld. Der Grundwasserpegel wie der See befinden sich weiterhin 35 cm über der Hochwassergrenze und über einen Meter über dem Normalstand. Daher dringt weiterhin Wasser in die betroffenen Liegenschaften. Das Abpumpen von Wasser aus Kellern und Tiefgaragen ist in dieser Situation zwecklos. In gewissen Situationen können sogar grössere Schäden an Gebäuden vermieden werden, wenn die gefluteten Räume nicht abgepumpt werden. So kann, laut Angaben der Feuerwehr, verhindert werden, dass der Aussendruck des Grundwassers Böden und Wände von aussen beschädigt. Um die vom Hochwasser betroffene Bevölkerung zu beraten, ist die Feuerwehr Biel mit einer Patrouille in den betroffenen Quartieren unterwegs. Das grosse Aufräumen, für welches die Zivilschutzorganisationen und Feuerwehr bereit stehen, wird erst möglich sein, wenn der Bielersee auf einen Stand von 430.30 m fällt. Unter günstigen Bedingungen könnte dies laut vorsichtigen Prognosen des kantonalen Amtes für Wasser und Abfall bis Ende der Woche möglich sein.

Obwohl die meteorologischen Aussichten für die nächsten Tage Badewetter versprechen, braucht es auch hier Geduld. Der Bielersee ist das Auffangbecken der Wassermassen, die aus den überschwemmten Gebieten kommen. Da kann es sein, dass auch Öl, Benzin, Fäkalien oder Tierkadaver in den Bielersee gelangen. Die Strandbäder von Biel, Nidau und Twann bleiben bis auf Weiteres geschlossen. Vom Baden im Bielersee wird aus obigen Gründen abgeraten. Weiterhin treiben grosse Mengen Schwemmholz im Bielersee und in der Aare. Das Baden in der Aare ist wegen der hohen Fliessgeschwindigkeit und dem Treibholz lebensgefährlich und bleibt verboten. Vor dem Aufenthalt am Aareufer wird gewarnt. Unterhalb des Wehrs in Port sind Uferwege vom RFO Regio Brügg vorsorglich abgesperrt worden.

Die Schifffahrt ist aufgrund der akuten Hochwasserlage, Gefahrenstufe 5, auf dem Bielersee, dem Zihlkanal bis zur Einmündung Neuenburgersee, dem Nidau-Büren-Kanal, bzw. der Aare bis Solothurn und der alten Zihl bis auf weiteres verboten. Dieses Verbot gilt für jegliche Wassersportart wie Windsurfing, Kite Surfing oder Stand-Up-Paddling.

Die Situation entlang der Schüss hat sich entspannt. Daher ist ab Dienstag 20. Juli, 8.00 Uhr, die Taubenlochschlucht wieder geöffnet. Auch die Twannbachschlucht ist wieder offen.

Die Seepolizei der Kantonspolizei hat bisher rund 1000 Kubikmeter Treibholz aus dem Bielersee geborgen. Das Ziel, zu verhindern, dass sich Schwemmholz vor den Anlagen zur Seeregulierung aufstaut, wurde bisher erreicht.

Das RFO Bielersee-Südwest betont die gute Zusammenarbeit mit den Feuerwehrorganisationen Täuffelen und Jolimont sowie der Zivilschutzorganisation Bielersee-Südwest. Der ZSO löst ab heute die Feuerwehren bei den Sofortmassnahmen ab und ist mit einem Aufgebot von rund 20 Personen einsatzbereit.

Die Kantonsstrasse zwischen Lüscherz und Vinelz ist nach wie vor gesperrt und eine Umfahrung ist signalisiert.

Info-Hotline RFO Biel-Bienne Regio für die Gemeinden Biel, Nidau, Leubringen, Twann/Tüscherz, Ligerz, Ipsach: 032 326 22 53 (von 07.00–23.00 Uhr)

Weitere Informationen.

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