Update: Kritischer Pegelstand des Bielersees
Hochwassersituation weiterhin angespannt - Trotz Wetterbesserung gilt für den Bielersee weiterhin höchste Gefahrenstufe - Grösste Vorsicht ist geboten - Bevölkerung wird gebeten, die vom Hochwasser betroffenen Gebiete zu meiden - Befahren der Gewässer mit Booten und Wassersportgeräten bleibt weiterhin verboten.
Der Bielersee hat in der Nacht den Höchststand mit 430.94 müM erreicht. Trotz Wetterbesserung gilt für den See weiterhin die höchste Gefahrenstufe. Es ist grösste Vorsicht geboten. Die Bevölkerung wird gebeten, die vom Hochwasser betroffenen Gebiete zu meiden. Das Befahren der Gewässer mit Booten und Wassersportgeräten bleibt wegen der grossen Gefahr bis auf Weiteres verboten.
Mit dem Ende der Niederschläge ist das Hochwasser noch nicht ausgestanden. Bis die riesigen Wassermassen – der Bielersee entwässert einen Viertel der ganzen Fläche der Schweiz – abgeflossen sind, kann es noch Wochen dauern. Zurzeit gilt weiterhin die höchste Gefahrenstufe 5. Ufer sind unterspült und können abrutschen, viel Schwemmholz gefährdet Boote und Schleusen, die grossen Wassermassen haben enorme Zugkraft und sind lebensgefährlich. Vor ein paar Tagen gerieten ein Vater und sein Kind beim Stand Up Paddling auf der Aare beinahe in die Schleuse, da sie die Warnungen missachtet und die Gefahr falsch eingeschätzt hatten.
Die Schifffahrt auf dem Bielersee, dem Zihlkanal bis zur Einmündung Neuenburgersee, dem Nidau-Bürenkanal, bzw. der Aare bis Solothurn und der alten Zihl sowie deren Befahren mit jeglichen Sportgeräten bleiben daher bis auf Weiteres verboten. Ebenso sind die Strandbäder Biel und Nidau weiterhin geschlossen.
Ab heute 15 Uhr kann der Kanton Bern aufgrund eines Entscheids des Bundesamts für Umwelt mehr Wasser beim Wehr in Port ablassen. Dadurch wird die Aare unterhalb des Wehrs mehr Wasser führen. Es wird ausdrücklich gewarnt, dass der Aufenthalt in und an der Aare momentan lebensgefährlich ist.
Im Hinblick auf das schönere Wetter ermahnen die Einsatzkräfte die Bevölkerung nachdrücklich den Aufenthalt an Gewässern und überschwemmten Gebieten zu meiden. Es ist betrüblich festzustellen, dass die Arbeit der Einsatzkräfte durch Schaulustige behindert und gar sabotiert wurde. Sandsäcke und Abschrankungen wurden entfernt und Entwässerungsschläuche verschoben. Die Polizei und die Ortspolizei/SIP verstärken deshalb ihre Präsenz in den überschwemmten Gebieten.
Auch in der Nacht und heute kam es zu weiteren lokalen Stromausfällen. Der Bahnhof in Twann ist bis auf Weiteres geschlossen und ein Ersatzbusbetrieb wurde eingerichtet. Weiterhin gesperrt bleibt die Kantonsstrasse zwischen Lüscherz und Vinelz. Eine Umfahrung ist signalisiert.
Die Schüss führt nach wie vor Hochwasser, jedoch mit der Wetterbesserung wird erwartet, dass sich die Lage im Verlauf der Woche hier entspannen wird. Vorsorglich bleiben Twannbach- und Taubenlochschlucht noch geschlossen.
Für Fragen steht der Bevölkerung auch am Wochenende folgende Info-Hotlines zur Verfügung:
Info-Hotline RFO Biel-Bienne Regio für die Gemeinden Biel, Nidau, Leubringen, Twann/Tüscherz, Ligerz, Ipsach: 032 326 22 53 (24h)