Schaulustige behindern die Einsatzkräfte
Der Bielersee steigt weiter an. Verschiedene Gebiete rund um den See sind überschwemmt. Die Feuerwehr unterstützt mit Patrouillen die betroffene Bevölkerung. Ein grosses Problem sind Schaulustige, welche Abschrankungen missachten, den Zugang zu den Einsatzgebieten mit Fahrzeugen blockieren und durch ihr Verhalten riskante Situationen schaffen.
Der Seespiegel ist langsamer als erwartet gestiegen. Um 14.40 Uhr wurde ein Pegelstand von 430.85 müM gemessen. Im Burgerbeundenquartier Nidau ist in zahlreichen Liegenschaften Grundwasser in Kellergeschosse und Tiefgaragen eingedrungen. Da auch Trafostationen der BKW betroffen war, kam es zu Stromausfällen. Im Badhausquartier und beim Strandboden kam es zu Überschwemmungen. Die BSG hat einen Teil ihrer Flotte vorsorglich aus dem Hafen auf den See gefahren. Am nördlichen Seeufer sind auch verschiedene Liegenschaften von Überschwemmungen betroffen. Die Zufahrt zum Strandweg wird durch das Abpumpen von Wasser bei der SBB-Unterführung in Engelberg-Twann sichergestellt. In den überschwemmten Gebieten kann es zu Stromausfällen kommen, die Stunden bis Tage dauern können. Die Trinkwasserversorgung ist gemäss ESB in Biel und Nidau momentan nicht gefährdet.
Auch am südlichen Seeufer sind Überschwemmungen gemeldet. Die Kantonsstrasse zwischen Lüscherz und Vinelz wurde gestern Donnerstagabend vom Bielersee überflutet. Die Strasse ist bis auf Weiteres gesperrt. Eine Umfahrung ist signalisiert. Bei Stromverteilern, die im Wasser stehen, musste die BKW aus Sicherheitsgründen den Strom abschalten.
Die Hochwassersituation bleibt auch am Wochenende angespannt. Für die Einsatzkräfte sind die zahlreichen Schaulustigen ein grosses Problem, da sie Absperrungen missachten und Zufahrten blockieren. Ferienreisende, Ausflüglerinnen und Ausflügler sowie Passantinnen und Passanten sind dringend aufgerufen, sich nicht in die betroffenen Gebiete zu begeben. Dies um die bereits beeinträchtigte Infrastruktur nicht zusätzlich zu belasten und die Rettungskräfte nicht zu behindern. Absperrungen sind unbedingt zu beachten und der Aufenthalt an Gewässern zu meiden. Derzeit sind viele Wege am Rande von Gewässern unterspült und deren Begehung ist mit wesentlichen Risiken verbunden.
Aus diesem Grund bleiben auch Taubenloch- und Twannbachschlucht bis auf Weiteres geschlossen. Ebenso ist die Schifffahrt für alle Boote inkl. Stand-Up-Paddling auf dem Bielersee, Zihlkanal, Nidau-Bürenkanal (Aare) und der alten Zihl weiterhin verboten.
Auch am Wochenende wird die Lage rund um die Uhr überwacht werden. Die Regionalen Führungsorgane RFO Biel-Bienne Regio und RFO Bielersee Südwest werden gemeinsam mit Feuerwehr, Kantonspolizei, Zivilschutz und Öffentliche Sicherheit der Stadt Biel und Nidau im Einsatz stehen.
Für Fragen stehen der Bevölkerung auch am Wochenende folgende Info-Hotlines zur Verfügung:
Info-Hotline RFO Biel-Bienne Regio für die Gemeinden Biel, Nidau, Leubringen, Twann/Tüscherz, Ligerz, Ipsach: 032 326 22 53